Slow Fashion: Ein Schlüssel zum nachhaltigeren Leben
Schaut man sich die Modetrends der letzten Jahrhunderte mal genauer an, wird schnell deutlich, dass Mode häufig ein Spiegel der jeweiligen Zeit und ihrer Gesellschaft ist. Diese - und dadurch auch die Modeindustrie - reagiert auf die aktuellen Geschehnisse und bringt deswegen ihre eigene Haltung zum Ausdruck. Nicht umsonst entstand der Spruch "Kleider machen Leute".
Zusätzlich zum Zeitgeschehen wird der eigene Kleidungsstil durch die Persönlichkeit und den eigenen Geschmack geprägt. Diese beiden Ströme versucht die Modewelt in Trends widerzuspiegeln, um so den Geist der Zeit zu treffen.
Das 21. Jahrhundert ist deutlich dynamischer als die letzten Jahrhunderte. Nahezu alles verändert sich momentan mit enormer Geschwindigkeit. Infolgedessen entsteht bei vielen oftmals die Sorge, etwas zu verpassen - also beispielsweise einen Modetrend. Dieses Phänomen bezeichnet man heutzutage als FOMO (Fear Of Missing Out).
Denn auch die Modetrends verändern sich in den letzten Jahren rasend schnell. Viele große Modeunternehmen entwickeln bis zu zwölf Kollektionen pro Jahr. Es gibt häufig nur eine Devise: Immer weiter und weiter – und vor allem schneller als die Konkurrenz. Neuen Trends folgen, sie selbst initiieren, neue Kollektion vorbereiten und nach vier Wochen wieder von vorne beginnen.
Als Gegenstück zu diesem schnelllebigen 21. Jahrhundert entstand eine neue Bewegung – "Slow Living".
Wie wird Fashion slow?
"Slow Living" – ist eine Entscheidung, sein Verhalten zu ändern und die Dinge, die uns umgeben, bewusster zu genießen.
Aufgrund der oben beschriebenen Schnelllebigkeit des 21. Jahrhunderts möchten immer mehr Menschen ihr Leben entschleunigen, um es wieder mehr genießen zu können und ein Gefühl von positiver Kontrolle über ihr Leben wiederzuerhalten.
"Slow" kann man demnach nicht nur in der Fashionindustrie antreffen. Immer häufiger machen wir uns beispielsweise Gedanken darüber, was wir essen. Sind meine Lebensmittel biologisch produziert? Enthalten sie Pestizide oder andere schädliche Inhaltsstoffe? Durch diese Überlegungen entstand die Slow-Food-Bewegung.
Durch das steigende Bewusstsein für Nachhaltigkeit bekommt auch die Slow-Fashion-Bewegung als Alternative zu Fast-Fashion-Industrie immer mehr Aufmerksamkeit. Fast-Fashion wird charakterisiert durch teilweise qualitativ minderwertige Materialien, schlechte Arbeitsbedingungen und unfaire Löhnen. Das resultiert dann wiederum in günstigen Preisen beim Endverbraucher. Die niedrige Verarbeitungsqualität sorgt zusätzlich häufig für ein schnelles Ersetzen der Klamotten - man freut sich also einfach über ein Schnäppchen und ersetzt es mit dem nächsten Schnäppchen.
Es wurde bereits kurz angedeutet, dass es mehrere Gründe gibt, warum Fast Fashion so günstig angeboten werden kann. Man folgt also den Modetrends auf Kosten anderer! Die Slow-Fashion-Bewegung möchte dieser kurzlebigen Mode nachhaltig entgegentreten.
Darum ist Slow Fashion mehr als Trend
Slow Fashion = bewusstes Konsumverhalten
Das bedeutet, dass man sich dafür interessieren sollte, wie die Produkte hergestellt wurden. Dabei beachtet man sowohl ökologische als auch soziale Aspekte.
Zu den ökologischen Kriterien gehört ein nachhaltiger Anbau des Rohstoffes und dessen umweltschonende Verarbeitung. Dafür gibt es unterschiedliche objektive Zertifizierungen - unsere Klamotten tragen zum Beispiel das GOTS (Global-Organic-Textile-Standard) Logo. Außerdem kann (und sollte) bei der Produktion auf eine möglichst klimaschonende Verarbeitung geachtet werden.
Ebenso wichtig sind faire Arbeitsbedingungen und Löhne für die Menschen, die unsere Kleidung herstellen. In der Fast-Fashion Industrie existieren leider zum Teil unmenschliche Arbeitsbedingungen mit viel zu langen Arbeitszeiten und niedrigen Löhne, mit denen die Arbeiter kaum ihren Lebensunterhalt finanzieren können. Um dem wirkungsvoll entgegenzutreten, existieren auch hier objektive Zertifizierungen – so ist die Produktion unserer Kleidung durch die Fair-Wear-Foundation zertifiziert und garantiert damit faire Löhne und Arbeitsbedingungen. Mehr dazu, was unser Produkt so besonders macht, findest du hier.
Slow Fashion steht also für eine grünere Umwelt und ein sozialeres Miteinander.
Less is more
Auf den ersten Blick wirkt es häufig so, dass fair produzierte Slow-Fashion-Mode mehr als Fast-Fashion-Teile kostet. Allerdings geht es bei der Slow Fashion darum insgesamt weniger zu kaufen, weniger zu ersetzen und damit mehr von seinen Klamotten zu haben und diese wertzuschätzen.
Ganz nach dem Motto "Weniger ist mehr!"
Weniger Kleidung in besserer Qualität und mit gutem Gewissen kaufen – eine nachhaltige Investition! Denn durch die gute Qualität kannst du deine fair produzierten Teile länger tragen als die günstigen und qualitativ minderwertigen Fast-Fashion-Produkte.
Eine bewusste Entscheidung
Es ist an der Zeit, unseren Planeten, aber auch die Menschen auf unserem Planeten zu respektieren. Es ist an der Zeit, Schluss mit der Wegwerfmode zu machen und die Verantwortung für das eigene Konsumverhalten zu tragen.
Und doch ist Slow Fashion noch viel mehr als nur bewusster Konsum. Dazu zählt auch, nachhaltig mit der Kleidung umzugehen - sie also zu pflegen und zu reparieren.
Es ist wichtig, Bewusstsein zu schaffen. Was steckt hinter einem Sweater? Wie wurde er hergestellt? Hat es jemandem geschadet? Welche Auswirkungen bringt die Produktion mit sich?
Mit ein kleines bisschen Recherche kann man all diese Fragen für jedes seiner Teile schnell beantworten. Denn nachhaltige Modeunternehmen haben nichts zu verbergen. Deswegen legen sie einen großen Wert auf Transparenz. So wie wir!
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Wenn du dich für Slow Fashion entscheidest, wird dein Konsumverhalten viel bewusster. Jedes Mal, wenn du fair produzierte Mode kaufst, hast du ein klares Verständnis, wofür du bezahlst, und lernst dabei, deine Anschaffungen wertzuschätzen.
Entweder zahlst du für deinen Konsum oder andere müssen dafür zahlen.